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Das Kirchenjahr

Trinitatis-Zeit

Am 18. Mai begingen die Christen den Sonntag "Trinitatis", auch "Dreieinigkeitssonntag" genannt. In dem lateinischen Ursprungswort verbergen sich die Worte "drei" und "Einheit". Gemeint ist die Einheit Gottes, der uns Menschen in drei unterschiedlichen Weisen begegnet:
Als Schöpfer der Welt und Vater von allem, was geschaffen ist; als Sohn, der Gottes Willen auf der Erde in vollkommener Weise verkörpert hat; als Heiliger Geist, mit dem Gott in der Welt wirkt und gegenwärtig ist, wo "zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind".
Der Trinitatissonntag setzt gleichsam den dogmatischen Schlusspunkt unter die drei Hauptfeste der Christen: Weihnachten (Fest des Vaters, der seinen Sohn zur Welt kommen lässt); Ostern (Fest des Sohnes, der von den Toten aufersteht); Pfingsten (Fest des Heiligen Geistes, der die Jünger und Jüngerinnen Jesu begeistert und ermutigt, im Sinne Jesu zu handeln und sein Werk zu verkündigen). Nach dem Trinitatissonntag sind alle folgenden Sonntage im Kirchenjahr benannt. In diesem Jahr wird es, da Ostern so früh lag, alle 24 Sonntage nach Trinitatis geben. Sonst endet die Reihe oft schon mit dem 20. Sonntag nach Trinitatis. Inhaltlich entfalten die Sonntage vom späten Frühjahr bis zum Herbst das Evangelium auf vielfältige Weise.
Hauptthema ist das Geschenk neuen, österlichen Lebens.
Einige Sonntage haben mit der Zeit eine feste Bestimmung bekommen. So wird der 10. Sonntag nach Trinitatis als "Israelsonntag" begangen und der 14. Sonntag als "Miriamsonntag". Am letzten Trinitatissonntag feiert die Gemeinde Wanheim in der Regel die Gold- und Jubiläumskonfirmation.

 

Der Geist bringt Menschen in Bewegung

Grafik von Mireille Samir

Zu Pfingsten in Jerusalem, da ist etwas geschehn. Die Jünger reden ohne Angst, und jeder kann´s verstehn.
So beginn ein neueres Pfingstlied, das mit einem Satz die Wirkung des Pfingstgeschehens zusammenfasst: Die Jünger, die sich nach Jesu Tod vor Angst verkrochen haben, kommen heraus aus ihrem Versteckt. Alle Angst ist von ihnen abgefallen. Sie fangen an, wildfremden Menschen zu erzählen von dem, was sie mit Jesus erlebt haben, und von dem größten Wunder, das Gott getan hat: Er hat Jesus von den Toten aufgeweckt. Kein Mensch muss jetzt mehr den Tod fürchten.
So begeistert redeten die Jünger von ihren Erfahrungen mit Gott, die sie durch Jesus gemacht hatten, dass viele Menschen sich davon anstecken ließen. "Was sollen wir tun?", fragten sie. "Lasst euch taufen, schließt euch der Jesusbewegung an", antworteten die Jünger. Viele ließen sich taufen. So ist jenes Pfingsten in Jerusalem die Geburtsstunde der Kirche und jedes Pfingstfest ein neuer Geburtstag.
Aber was war eigentlich passiert, was hatte die Jünger so mutig gemacht? Die Apostelgeschichte erzählt:
Als das Pfingstfest kam, waren wieder alle, die zu Jesus hielten, versammelt. Plötzlich gab es ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmel herab weht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Dann sahen sie etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden ließ sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurden vom Geist Gottes erfüllt.

Der Heilige Geist ist in die Jünger hineingefahren. Seitdem ist er überall in der Welt unterwegs, um Menschen zu bewegen, von Jesus zu reden und in seinem Sinn zu handeln.
Die zweitausend Jahre alte Nachricht von der Liebe Gottes, wie sie in Jesus sichtbar geworden ist, immer wieder neu sagen, das ist die Aufgabe der Kirche. Eine schöne Aufgabe, die auch heute noch manchmal Freude und Begeisterung auslöst. Eine Aufgabe, die auch mit Arbeit verbunden ist.
Davon zeugt das Pfingstfenster in der Wanheimer Kirche. Die angedeuteten Zahnräder unter
dem strahlenden Kreuz weisen darauf hin, dass der Heilige Geist Menschen an die Arbeit bringt. Er ermutigt sie, in alle Welt hinauszugehen und andere Menschen für die Sache Jesu zu werben. Worum es dabei geht, das kann jeder verstehen: Nächstenliebe üben, mithelfen, dass in Stadt und Land gerechte und friedliche Verhältnisse geschaffen werden.

 

 

Advent ist im Dezember

Advent ist die Zeit des Wartens und der Vorbereitung auf die Ankunft (lateinisch: adventus) Jesu. Die vier Sonntage im Advent unterstreichen den doppelten Charakter des Wartens: Warten auf die Ankunft Jesu und Warten auf seine erhoffte Wiederkehr am Ende der Zeiten. Jeder Sonntag hat sein eigenes Thema.
1. Advent: Einzug Jesu in Jerusalem
2. Advent: Wiederkunft Christi
3. Advent: Johannes der Täufer (Vorläufer Jesu)
4. Advent; Maria (Mutter Jesu).
An jedem Adventssonntag wird eine weitere Kerze am Adventskranz entzündet.

 

 

Die Fülle des Segens feiern: Erntedank

Das Lied von Matthias Claudius gehört zum Erntedankfest wie "O du fröhliche" zu Weihnachten:
"Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand…
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm dankt und hofft auf ihn."
Erntedank wird nach einem Erlass des preußischen Königs im Jahr 1773 am Sonntag nach Michaelis, gefeiert. Der Tag des Erzengels Michael ist der 29. September. Erntedank ist folglich in diesem Jahr am 5. Oktober. In Weinanbaugebieten, wie etwa den Moselgemeinden, kann das Fest auch in der Zeit nach der Weinlese im November gefeiert werden.
An dem jeweiligen Herbstsonntag danken Christen Gott für die Ernte, für Familie und Freunde, die Heimat und ein Dach über dem Kopf. Mit Bibeltexten, Liedern, Gebeten und Spielszenen erinnern Gemeinden daran, dass die Welt und alles Leben eine Gabe des Schöpfers ist.
Zum Brauchtum des Festes gehört oft der aus Ähren geflochtene Erntekranz, der den Kreislauf der Natur symbolisiert. Weil diese Segensfülle nicht selbstverständlich ist, wird beim Erntedankfest auch an die gedacht, die Mangel und Hunger erleiden müssen. Bisweilen werden die Erntegaben vom Altar nach dem Gottesdienst an Bedürftige verteilt.
Der Ursprung des Erntedankfestes reicht bis weit in die vorchristliche Zeit. In Mittel- und Nordeuropa wurde Erntedank zur Herbst-Tagundnachtgleiche (23. September) mit einem Dankopfer gefeiert. Im Judentum wird bis heute Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte gefeiert und Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese.

 

 

Sehnsucht nach sinnerfüllten Ritualen

Orte, an denen die Trauer ihren Platz haben darf, sind für den Trauerprozess wesentlich, sagt Kristiane Voll, Pfarrerin und Trauerbegleiterin. Ihre Beobachtungen sind hier in leicht gekürzter und veränderter Form wiedergegeben:

Die Bestattungskultur ist im Wandel. Diese Tendenz betrifft unter anderem die Bestattungsart: Feuerbestattungen und die alternative Beisetzung von Urnen beispielsweise in Friedwäldern haben stark zugenommen. Die Zahl der anonymen Bestattungen nimmt zu, gerade in den Großstädten. Viele können sich keine Bestattung mehr leisten, andere wollen ihren Angehörigen nicht zu Last fallen.
Das ist eine bedauerliche und oft wenig hilfreiche Entwicklung. In der Regel fällt es Menschen leichter, an konkreten Orten Abschied zu nehmen und Trauerwege zu begehen. Bei anonymen Bestattungen entfällt das fast nahezu. Angehörige laufen dann leicht in ihrem Suchen nach dem verstorbenen Menschen und nach den eigenen, neuen Wegen in die Leere. Das beschwert. Die Kirche steuert dem entgegen, indem sie anonyme Bestattungen auf gemeindeeigenen Friedhöfen nicht zulässt. Um Angehörige nicht mit der Grabpflege zu belasten, gibt es Rasengrabflächen und Urnenstelen. Jedes Grab ist mit einer Steinplatte versehen, in die Name, Geburts- und Sterbejahr des Verstorbenen eingraviert sind. Gottes Wort: "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen" ist Grund dafür, dass auf kirchlichen Friedhöfen niemand anonym beerdigt wird. Und: Leben braucht Erinnerung.

Warum ist ein Ort der Trauer wichtig?
Trauer ist ein Prozess: ein sich voran und manchmal auch ein sich zurück Bewegen. Für den Weg, der begangen wird, gibt es Hilfreiches. Dazu gehören für die meisten Menschen konkrete Orte, an denen die Trauer ihren Platz haben darf. Man kann diese Orte besuchen, oft ist es das Grab, aber man kann auch weggehen und andere Orte des Lebens aufsuchen. Dieses Pendeln zwischen Trauer-Orten und Lebensräumen ist wesentlich für eine gelingende Trauer. die dem Leben dienen will.

Kristiane Voll ist Pfarrerin in Remscheid-Lüttrighausen, ausgebildete Trauerbegleiterin und engagiert bei www.trauernetz.de, einem Online-Beratungsangebot der evangelischen Kirche; sehr empfehlenswert und tröstlich.

 

 

 

 

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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/38/Kirchenjahrev_Perikopenreform.png Adventszeit Weihnachten