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          | Pfarrer Friedrich Brand Interview 
              Pfarrer Friedrich Brand (Die Fragen stellte Rolf Schotsch, Pressesprecher des Kirchenkreises)
 Als Sie 1994 Ihre Stelle in Wanheim antraten, 
              sagten Sie in einem Interview mit einer Tageszeitung, dass man als 
              Geistlicher einen erstaunlichen Vertrauensvorschuss genieße. 
              Ist der Vertrauensvorschuss auch heute noch zu beobachten? Oder 
              hat sich das Bild von Pfarrerinnen und Pfarrern geändert? Ich finde schon. An den Geburtstagsbesuchen kann 
              ich das festmachen. Früher war es etwas Besonderes, wenn der 
              Pfarrer kam. Das ist heute nicht mehr unbedingt so. Ein Vertrauensvorschuss 
              wird mir als Pfarrer immer noch entgegengebracht. Das hat sich eigentlich 
              nicht verändert. Welche Aufgaben als Pfarrer haben Ihnen besondere 
              Freude bereitet? Dazu gehören die Sonntagsgottes-dienste, 
              aber auch die besonderen Gottesdienste, wie die bei Beerdigungen. 
              Das sind traurige Anlässe, aber hier kann man den Menschen 
              einen wichtigen Dienst erweisen.Zu dem, was mir Freude macht, gehört auch das Singen mit den 
              Kindern und Erzieherinnen im Kindergarten.
 Was hat Sie daran gereizt, als Pfarrer in der 
              Wanheimer Gemeinde zu arbeiten? Ich machte 1993 Vertretungsdienst am 2. Weihnachtstag 
              in Wanheim, die Kirche hat mich sofort angesprochen. Es gab damals 
              - was es auch heute noch gibt und ich sehr schön finde - das 
              Zusammentreffen der Gemeinde nach dem Gottesdienst zum Kaffee. Da 
              sprach mich ein Presbyter an und machte mir Mut, mich auf die Stelle 
              zu bewerben. Ein anderer begleitete meine Frau und mich auf der 
              Rheinpromenade und erzählte uns ganz viel über die Gemeinde. 
              Die Begegnung mit den Menschen in der Gemeinde, der Zuspruch und 
              die Ermutigung haben uns beide, meine Frau und mich, überzeugt Was schätzen Sie an "Ihrer" Gemeinde 
              ganz besonders? Das Engagement vieler Gruppen und vieler Einzelner, 
              zum Beispiel beim Kirchenasyl in unserer Gemeinde. Besonders schätze 
              ich das Presbyterium. Man versteht sich untereinander. Die einzelnen 
              Mitglieder engagieren sich besonders für den Gottesdienst. 
              In fast jedem Gottesdienst sind wir beschlussfähig. Dieses 
              Engagement wirkt sich auf die Gemeinde aus, so dass viele Gemeindegruppen 
              komplett selbstständig arbeiten. Werden Sie der Wanheimer Gemeinde erhalten bleiben? Wir, meine Frau und ich, wohnen in der Gemeinde 
              und bleiben da auch. Ich begleite die Jugendlichen bis zu ihrer 
              Konfirmation im April. Wenn ich gefragt werde, werde ich auch andere 
              Dienste übernehmen und Ansprechpartner für die Menschen 
              sein. Zusammen mit Horst Ambaum haben Sie vor gut einem 
              Jahr eine Selbsthilfegruppe für Männer mit Krebs ins Leben 
              gerufen. Was war der Anlass und werden Sie die Gruppe nach Ihrem 
              Ruhestand weiterführen? Anlass zur Gründung war die eigene Erkrankung 
              und das Bedürfnis mit anderen ins Gespräch zu kommen. 
              Der Bedarf ist da, das Angebot werden Horst Ambaum und ich natürlich 
              weiterführen. Sie haben sich auch für die Duisburger Bürger 
              und den Stadtteil eingesetzt, zum Beispiel viele Jahre als Sprecher 
              der Bürgerinitiative gegen Dioxinverseuchung. Welches ist die 
              Motivation für dieses Engagement? Es ist der Anspruch, was ich in Predigten und 
              bei anderen Gelegenheiten sage, selber zu tun. Wenn man sich als 
              Kirche auf die Fahnen schreibt "wir sind für Frieden, 
              Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung", dann muss 
              man auch Zeichen setzen.Das waren bei meiner früheren Arbeitsstelle in Oberhausen die 
              Demonstrationen für den Frieden und gegen den Krieg.
 Bei dem Dioxinstörfall vor achtzehn Jahren fühlte ich 
              mich auch persönlich betroffen - man lebt in einem Stadtteil, 
              in dem so eine Sauerei passiert, die Kinder waren noch klein. Da 
              dachte ich, dass ich mich hier engagieren muss. Aus dieser Initiative 
              wurde dann die gegen die Verseuchung des Stadtteils mit hochgiftigen 
              Schwermetallen. Darunter hat Wanheim heute noch zu leiden.
 Zu den drei genannten großen Themen ist ein viertes hinzugekommen: 
              Schutz der Fremden, die in unserem Land Zuflucht suchen. Die Gemeinde 
              Wanheim hat vor drei Jahren einer fünfköpfigen Familie 
              aus Inguschetien und in diesem Jahr einem jungen Mann aus Afghanistan 
              Kirchenasyl gewährt. Das verstehe ich als Zeichen der Mitmenschlichkeit 
              und als Protest gegen eine Politik, die das Asylrecht in den letzten 
              Jahren immer mehr ausgehöhlt hat.
 Wie hat sich die evangelische Kirche im Laufe 
              der Jahre verändert? Was schätzen Sie an ihr, was weniger 
              und wie politisch darf und soll Kirche sein? Sie ist viel, viel bürokratischer geworden. 
              Auch der Zusammenhalt untereinander ist weniger geworden. Im früheren 
              Gemeindeamt Süd traf man Kolleginnen und Kolleginnen, heute 
              gibt es dafür kaum mehr Zeit und Raum.Die Kirche muss sich von ihrer Botschaft und ihrem Auftrag her einmischen 
              in das politische Geschehen. Der Kirchenkreis Duisburg nimmt diesen 
              Auftrag ernst. Auf der Synode wurden deutliche Worte gesprochen, 
              zum Beispiel, dass man als Christ nicht eine fremdenfeindliche Partei 
              wie die AfD wählen kann. Der Kirchenkreis sucht das Gespräch 
              mit den Muslimen, was sehr mühevoll ist, aber notwendig, um 
              die Entfremdung zwischen den Religionen abbauen zu helfen. Auch 
              der Einsatz für eine solide Finanzierung der gemeindlichen 
              Kindergärten ist eine Arbeit auf politischer Ebene.
 Insgesamt sehen sich Kirchenkreis und Gemeinden mit in der Pflicht, 
              für das demokratische Gemeinwesen Position zu beziehen.
 Welche Kirche wünschen Sie sich für 
              die Zukunft? Was wünschen Sie Ihrer Gemeinde? Ich wünsche mir eine Kirche, die bei den Menschen 
              bleibt, in der die Menschen weiterhin ein Zuhause haben. Das ist 
              auch das Ziel der Gemeinde in Wanheim. Zentren zu bilden, in denen 
              die Filialen ausbluten, ist nicht unser Prinzip. Kirche muss im 
              Dorf bleiben und dort recht regelmäßig Gottesdienste 
              feiern. Das geht aber nur, wenn die Gemeindemitglieder mitmachen. 
              Und das wünsche ich der Gemeinde sehr. |   
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          | Christian Meybohm Am 
              28. Mai ist Christian Meybohm 75 Jahre jung geworden. Ein Grund 
              zu gratulieren. Für die Gemeinde auch ein Grund, ein wenig 
              traurig zu sein. Denn mit Vollendung des 75. Lebensjahres ist Schluss 
              im Presbyterium. Das schreibt die Kirchenordnung zwingend vor. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben war Christian Meybohm 
              viel unterwegs. 2003 ließ er sich gewinnen für die Arbeit 
              im Presbyterium. Drei Jahre später, im Juni 2006, musste Walter 
              Höschen ausscheiden, weil er die Altersgrenze erreicht hatte. 
              Christian Meybohm übernahm von ihm das Kirchmeisteramt. Dieses 
              füllte er aus mit ganzem Herzen und wurde Küster und Hausmeister, 
              der Mann für alle Fälle. Sonntags morgens begrüßte 
              er die Gottesdienstbesucher im Kircheneingang. Er stellte die Tische 
              für die Frauenhilfe, kümmerte sich alles, was an anfiel. 
              Wenn im Kindergarten eine Tür klemmte, hieß es: "Christian 
              fragen." Genauso, wenn im Jugendheim die Heizung nicht funktionierte 
              oder Wasser sich im Untergeschosse sammelte. Durch seinen Wohnort 
              gegenüber der Kirche hat er einen kurzen Weg. Er war einfach 
              da.
 Oft musste man ihn gar nicht rufen. Er sah selbst, wo sein Einsatz 
              nötig war. Regelmäßig inspizierte er die Kirche, 
              um Schäden frühzeitig erkennen und beseitigen zu können. 
              Maßgeblich hat er den Anbau am Kindergarten mit bewerkstelligt. 
              Jeden Tag war er vor Ort, um mit Architekten und Handwerken auftauchende 
              Probleme sofort zu lösen. Im letzten Jahr seiner Dienstzeit 
              war es sein Bestreben, ein geordnetes Haus zu übergeben. Die 
              Mauer um die Kirche herum befand sich in einem schlechten Zustand. 
              Er ließ schadhafte Stellen reparieren und die gesamte Mauer 
              abdecken mit Betonplatten, die wie ein Dach geformt sind, sodass 
              Regenwasser nicht mehr ins Mauerwerk eindringt.
 Eine weitere Baustelle: der Friedhof. Da musste die Mauer am Weg 
              zur Hildebrandhöhe abgestützt werden. Auf den Beschluss 
              des Presbyteriums hin, die Kapelle neu zu gestalten, führte 
              Christian Meybohm Gespräche mit Firmen, die neue Türen 
              und Fenster einbauen sollen. Dann wird man demnächst aus dem 
              Inneren der Kapelle nach draußen auf den Friedhof blicken 
              können.
 Bei allem Einsatz gab es eins, was er nach Möglichkeit vermied: 
              Sitzungen in Gremien des Kirchenkreises. Es ist seine Sorge, dass 
              in der Kirche ein Apparat entsteht, der mit immer neuen Verordnungen 
              und Vorschriften Verwaltung zum Selbstzweck macht. Durch sein Ausscheiden 
              bleibt es ihm erspart, sich mit dem NKF, dem neuen Buchführungssystem, 
              befassen zu müssen. Darüber ist er sehr erleichtert.
 Genießen wird er seinen Ruhestand als Kirchmeister, der Gemeinde 
              aber weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, wo er gebracht 
              wird.
 Im Gottesdienst am 15. Juni wird er feierlich aus seinem Dienst 
              verabschiedet.
 |  | Familie Brzylski Am 
              16. April begann für Renate Brzylski der letzte Urlaub im Dienst 
              der Gemeinde. Auf eigenen Wunsch ist sie ab 1. Mai im Ruhestand. 
              Im Pfingstgottesdienst wird sie von der Gemeinde offiziell verabschiedet. Seit gefühlter Ewigkeit hütet Familie Brzylski den Friedhof. 
              Der frühere Friedhofsgärtner Winter machte den Vorschlag, 
              Michael Brzylski mit dem Auf- und Zuschließen der Eingangstore 
              zu beauftragen. Der war damals noch Schüler und könnte 
              damit sich etwas Taschengeld verdienen. Schnell übernahmen 
              dessen Eltern diese Aufgabe.
 Die Gemeinde stellte dann Friedhelm Brzylski an. Der half dem Friedhofsgärtner 
              auch beim Ausheben der Gräber und gehörte einer Neudorfer 
              Träger-Kolonne an. Wenn die in Wanheim zu tun hatte, trafen 
              sich die Herren im Hause Brzylski und ließen sich dort stärken 
              für ihren Einsatz auf dem Weg von der Trauerhalle zum Grab.
 Seit neunzehn Jahre war Renate Brzylski Angestellte der Gemeinde. 
              Abends ging ihr Mann immer mit, leuchtete mit der Taschenlampe über 
              die Gräber, um zu sehen, dass sich niemand mehr auf der Anlage 
              befand. Trotzdem kam es vor, dass aus Versehen jemand eingeschlossen 
              wurde. Auf ein lautes "Hallo" von Friedhelm Brzylski hatte 
              niemand geantwortet. Das Tor wurde verschlossen. Einige Zeit später 
              klingelte jemand aufgeregt bei Brzylskis an: Da sei noch jemand 
              auf dem Friedhof.
 Es war für alle Seiten sehr praktisch, dass die Friedhofswärter 
              direkt gegenüber dem Eingangstor wohnen. So hatten sie einen 
              kurzen Weg. Und wenn jemand eine Frage hatte, waren sie die Ansprechpersonen. 
              Freundlich und entgegenkommend halfen sie Besuchern, Bestattern 
              und Gärtnern. Einmal kam ein Gärtner, als Renate gerade 
              das Tor zuschloss. Er hatte noch ein Grab herzurichten, dafür 
              auch eine große Karre mitgebracht. Frau Brzylski erlaubte 
              ihm, seine Arbeit auszuführen. "Ich schließe aber 
              das große Tor ab", sagte sie. "Wenn Sie fertig sind, 
              können Sie durch die kleine Tür gehen und mir Beschied 
              sagen, dass ich Ihnen für Ihre Karre noch einmal öffne." 
              Der Mann bedankte sich einen Tag später mit einem großen 
              Blumenstrauß.
 In den knapp vierzig Jahren ihres Friedhofsdienstes geschahen auch 
              schon mal recht eigenartige Dinge. Einmal versammelte sich eine 
              Familie am Grab der Oma. Sie stellte Tische und Stühle auf 
              und begannen ein Kaffeetrinken zum Gedenken an die Oma.
 Das Presbyterium plant, an der Eingangstür ein Zeitschloss 
              einbauen lassen. Die Toiletten bleiben geschlossen und werden nur 
              bei Beerdigungen geöffnet. Wenn die neue Regelung umgesetzt 
              ist, wird dies per Aushang bekannt gemacht.
 |  | Karl Faeser geht in den Ruhestand  "Presbyterinnen 
              und Presbyter scheiden spätestens mit Vollendung des 75. Lebensjahres 
              aus dem Amt aus." So schreibt es die Kirchenordnung vor. Karl 
              Faeser feiert am 24. August seinen 75. Geburtstag. Mit der Presbyteriumssitzung 
              in der Woche davor endete seine Amtszeit. Die übrigen Presbyteriumsmitglieder 
              hätten ihn gern weiter dabei gehabt. Doch leider lässt 
              die Kirchenordnung keine Ausnahme zu. Am 15. Februar 2004 wurde Karl Faeser in das Amt gewählt und 
              vier Jahre später im Amt bes-tätigt. Der passionierte 
              Sänger engagierte sich im neu gegründeten Arbeitskries 
              "Kirche liebt Kultur - Kultur liebt Kirche". Durch seine 
              Ausbildung zum Solosänger bei der niederrheinischen Musikschule 
              verfügt er über gute Kontakte zu anderen Musikerinnen 
              und Musikern. Namhafte Künstlerinnen und Künstler konnte 
              er verpflichten für die monatlichen Konzerte in der Kirche. 
              Das Musical Show Team gehört mittlerweile fest in den Veranstaltungskalender 
              der Gemeinde. Großen Zuspruch fanden auch die "Duisburg 
              Voices" mit Okko Herlyn kurz vor den Som-merferien.
 Das Presbyterium hat Karl Faeser zum "Kulturdezernenten" 
              der Gemeinde ernannt. Er wird weiter Konzerte in der Kirche planen 
              und mit launigen Ansagen die Künstler zu der Vorstellung begrüßen.
 Der Dank für die geleistete Arbeit im Presbyterium gilt auch 
              seiner Frau Heidi, die ihn von Anfang an kräftig unterstützt 
              hat. Oft haben beide gemeinsam die Vorbereitung für das Domcafé 
              nach dem Gottesdienst übernommen. Sie sorgen auch dafür, 
              dass bei den Veranstaltungen in der Kirche genug Getränke da 
              sind, die in den Pausen und am Ende angeboten werden.
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          | Goldenes Dienstjubiläum Erkia Brands Am 
              12. August wird in Wanheim ein seltenes Jubiläum gefeiert: 
              Erika Brands steht seit fünfzig Jahren im Dienst der Wanheimer 
              Gemeinde. Am 18. Juli 1957 unterschrieb "Fräulein Erika Haack" 
              den Arbeitsvertrag. Auf Arbeitgeberseite zeichnete Superintendent 
              Otto Vetter den Vertrag ab. Am 1. August trat "Fräulein 
              Haack" ihren Dienst in der kirchlichen Verwaltung an. Leiter 
              des Gemeindeamtes an der Arlberger Straße war zu der Zeit 
              Erwin Thiele. Ihm folgten Klaus Villnow, Helga Louis-Eberlein und 
              schließlich Jutta Sahrhage.
 Erika Brands, so heißt sie seit ihrer Heirat 1961, kümmerte 
              sich um die Buch- und Kassenführung und die Friedhofsangelegenheiten.
 Am 1. Juli 1999 ging sie in den Ruhestand. Für die Verwaltung 
              des Friedhofs ist sie weiter bei der Gemeinde angestellt und kann 
              deshalb ihr fünfzigjähriges Dienstjubiläum feiern. 
              Dies soll im Gottesdienst und bei der anschließenden Gemeindeversammlung 
              am 12. August gewürdigt werden.
 
 Neuer Pfarrer für Gemeinde St. Suitbert
 Fast 28 Jahre hat Pfarrer Hans-Peter Latsch Dienst 
              in der Gemeinde St. Suitbert getan. Zum 1. November schickte ihn 
              der Bischof in den Ruhestand als Gemeindepfarrer. Pfarrer Latsch 
              wird sich über mangelnde Arbeit dennoch nicht beklagen müssen. 
              Denn der Bischof beauftragte ihn zum Pfarrer mit besonderem Dienst 
              in der Krankenhausseelsorge. Das Malteser-Krankenhaus St. Anna ist 
              also das neue Aufgabenfeld für den rüstigen Ruheständler. 
              Außerdem wird er weiterhin in den Gemeinden Gottesdienste 
              halten.Als sein Nachfolger in der Gemeinde wurde am 7. November der Huckinger 
              Pfarrer Hans-Thomas Patek eingeführt. Er hat nun beide Gemeinden 
              zu betreuen, insgesamt 7000 Seelen.
 Zu dem Bild:Pfarrer Hans-Peter Latsch vor dem Bild der Kirche St. Vinzenz 
              in Oberhausen-Osterfeld. Dort empfing er seine Primiz.
 |  | Walter Höschen Verabschiedung Schön 
              für ihn, aber schade für die Gemeinde: Am 14. Juni ist 
              Walter Höschen 75 Jahre alt geworden. Schön, dass er sich 
              bester Gesundheit erfreut und man ihm die 75 Jahre weder ansieht 
              noch anmerkt. So voller Energie, Tatkraft und Lebenslust hätte 
              die Gemeinde ihn gern noch weitere Jahre als Presbyter gehabt. Doch da hat die Kirchenordnung einen Riegel vorgeschoben und bestimmt, 
              dass spätestens mit Vollendung des 75. Lebensjahres das Presbyteramt 
              endet.
 Walter Höschen hat das Amt im Oktober 2001 angetreten und dabei 
              gleich auch die Nachfolge von Kurt Block als Kirchmeister. In seine 
              Amtszeit fiel die Renovierung der Kirche im Jahr 2003. Bei den Arbeiten 
              hat er selber kräftig mit Hand angelegt. Sein außerordentliches 
              handwerkliches und künstlerisches Geschick kam der Gemeinde 
              in vielerlei Hinsicht zugute.
 Es zeigt sich auch auf der ersten Seite des Gemeindegrußes. 
              Das Logo, mit dem das Heft seit einigen Jahren erscheint, ist sein 
              Werk.
 In diesem Jahr hat er mitgeholfen, die rechte Seite in der Kirche 
              so umzugestalten, dass sie nun mit Rollstuhl oder Kinderwagen befahren 
              werden kann. Ein schöner Raum ist da entstanden, wo man auch 
              gut stehen und ein Glas trinken kann.
 In der Presbyteriumssitzung am 21. Juni hat Walter Höschen 
              die Schlüssel an seinen Nachfolger im Kirchmeisteramt, Christian 
              Meybohm, übergeben. Im Gottesdienst am 10. September wird er 
              offiziell von der Gemeinde als Presbyter verabschiedet.
 
 
 Nachruf auf Walter Höschen  Geboren 
              am 14.06.1931. Aufgewachsen in Wanheim. Als Kirchmeister organisierte er die Innenrenovierung der Wanheimer 
              Kirche 2002 zu ihrer 100-Jahr-Feier. Mit leiser Stimme und guten 
              Argumenten überzeugte er im Presbyterium und die Handwerker. 
              Als Holzmodellbauer brachte er sein Wissen über den Werkstoff 
              bei der Renovierung ein. Seine sympathische Ausstrahlung unterstütze 
              seine Kompetenz.
 Er gehörte mit seiner Frau zu den Gründungsmitgliedern 
              des Freundeskreises der Evangelischen Kirche Wanheim, den er als 
              Kassenwart entscheidend mitprägte.
 Wir vermissen Walter Höschen als einen warmherzigen, zugewandten 
              Menschen, dem Wanheim, seine Kirche und die Evangelische Gemeinde 
              immer sehr am Herzen lagen.
 Seine Expertise war bis zum Schluss gefragt.
 Er starb am Ostermontag in Folge eines Fahrradunfalls und wurde 
              am 6.Mai 2022 auf dem Wanheimer Friedhof beigesetzt. |   
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          | Marlene Dühr verabschiedet Nach 
              29 Jahren in Wanheim wurde Marlene Dühr im Gottesdienst am 
              10. Juli offiziell von der Gemeinde verabschiedet. Anfang August 
              zog sie nach Eschwege um, wo ihr ältester Sohn mit Familie 
              wohnt. Zwei Presbyterinnen würdigten im Gottesdienst ausführlich 
              ihr Wirken in der Gemeinde.
 Mit Mann und drei Kindern ist sie 1976 nach Wanheim gekommen. Ihr 
              Mann, Hartmut Dühr, wurde dem damaligen Superintendenten, Helmut 
              Blank, als "rechte Hand" zugewiesen.
 Die Dührs bereicherten den Wanheimer Kirchenchor und übernahmen 
              die Leitung des Seniorenclubs, der damals über sechzig Personen 
              anzog.
 Nach dem Tod ihres Mann im Jahr 1994 ließ Marlene Dühr 
              sich zwei Jahre später bei der Presbyteriumswahl aufstellen. 
              Im vergangenen Jahr wurde sie wieder in das Leitungsteam der Gemeinde 
              gewählt. Ebenso engagierte sie sich in der Frauenhilfe und 
              im Besuchsdienst.
 Regelmäßig verbrachte sie über Weihnachten und Ostern 
              mehrere Wochen bei der Familie ihres Sohnes in Eschwege. In der 
              Nähe ihrer Angehörigen hat Marlene Dühr eine neue 
              Bleibe gefunden.
 Ihren Abschied überstrahlte herrlicher Sonnenschein. Zwei Presbyterinnen 
              und die Pfarrfrau sorgten für ein reichhaltiges Kuchenbuffet, 
              das dankbare Abnehmer fand.
 Hannelore Hasselkamp von der katholischen Gemeinde St. Suitbert 
              dankte der Mitarbeiterin für ihren Einsatz als Verbindungsglied 
              zwischen evangelischer und katholischer Gemeinde.
 Zur Erinnerung an die Gemeinde überreichte Pfarrer Brand zum 
              Abschied einen Bilderrahmen mit einem großen Foto von der 
              Kirche.
 Worte zur Verabschiedung im Gottesdienst am 10. 
              Juli Liebe Marlene,da du unser Gemeindeleben und unsere Gottesdienste rege mitgestaltet 
              hast, wollen wir dir jetzt auch im Gottesdienst ein paar Worte zum 
              Abschied sagen.
 Du bist keine "Eingeborene", keine gebürtige 
              Wanheimerin. 1976 ereilte dich der Ruf, nach Wanheim zu kommen. 
              Vielmehr deinen Mann ereilte dieser Ruf. Ihr wohntet zu der Zeit 
              in Ruhrort, dein Mann war Pastor. Er sollte nun die "rechte 
              Hand" es Superintendenten Helmut Blank werden. Dir war es zunächst 
              gar nicht recht, Ruhrort zu verlassen. Aber dann hast du auf einer 
              Schiffsreise mit den Kindern vom Rhein aus in Ufernähe den 
              kleinen Kirchturm zwischen den Bäumen gesehen und gefragt, 
              zu welcher Kirche dieser Turm gehörte. "Das ist die evangelische 
              Kirche von Wanheim", hat dein Mann gesagt. In dem Moment hast 
              du dich mit dem Vorhaben ausgesöhnt, nach Wanheim umzuziehen. 
             Am Tollberg fandet ihr ein neues Zuhause. Der 
              Kirchenkreis Duisburg-Süd mietete dort ein Haus für zwanzig 
              Jahre an. Dein Mann, Hartmut Dühr, kümmerte sich schwerpunktmäßig 
              um die Seniorenarbeit. Als Pfarrfrau, wie man sie von früher 
              her kennt, hast du dich sofort mit in der Arbeit deines Mannes engagiert. 
              Zum Seniorenclub, den ihr übernahmt, kamen regelmäßig 
              mehr als sechzig Personen.Mit euren drei Kindern habt ihr im Ruhrorter Kirchenchor mitgesungen. 
              Euer Weggang war ein Verlust für die Gemeinde Ruhrort und ein 
              Gewinn für die Gemeinde Wanheim. Denn nun hatte die Chorleiterin, 
              Erika Pedak, vier treue Sängerinnen und Sänger mehr in 
              ihrem Chor.
 Im Sommer 1983 war dein magenkranker Mann am Ende seiner körperlichen 
              Kraft. Im Oktober trat er in den Vorruhestand ein. Ihr zogt zu zweit 
              in das väterliche Elternhaus in der Lüneburger Heide ein. 
              Doch bereits ein halbes Jahr später kehrtet ihr nach Wanheim 
              zurück, "jubelnd", wie du schreibst. Denn du warst 
              froh, wieder in dem vertrauten Wanheim zu sein. Auch die Gemeinde 
              freute sich, denn das angemietete Haus stand leer, ihr konntet sofort 
              wieder da einziehen.
 Ihr übernahmt nun ehrenamtlich die Seniorenarbeit der Gemeinde, 
              bis Pfarrer Herlyn euch aus dieser Arbeit entließ. Er hatte 
              ein neues Konzept entworfen, nach dem der Mittwochstreff bis heute 
              seine Arbeit macht. Dein Mann wurde zunehmend schwächer, 1994 
              starb er. Nach einer fast einjährigen Trauerzeit kamst du in 
              die Gemeinde zurück fandest in der Frauenhilfe deinen Platz. 
              Regelmäßig warst du da, hast Nachmittags selbständig 
              gestaltet und die Frauenhilfe im Bezirksvorstand vertreten.
 1996 hast du dich nach heftigen Kämpfen in der Gemeinde für 
              die Presbyteriumswahl aufstellen lassen. Seitdem bist du im Vorstand 
              unserer Kirchengemeinde. Die Jahre, in denen du im Presbyterium 
              mitgewirkt hast, waren Jahre des Umbruchs. Einige schwierige Entscheidungen 
              hast du in dieser Zeit mit gefasst und mit getragen. Es würde 
              zu weit führen, diese aufzuzählen.
 Nicht zu weit führt es aber, dir zu danken für deine zahlreichen 
              Dienste in der Gemeinde. Du warst immer mit ganzem Herzen und ganzem 
              Verstand dabei. Deine Stimme wird uns fehlen im Presbyterium, in 
              der Frauenhilfe, in der Gemeinde.
 Du wirst auch unseren katholischen Glaubensgeschwistern fehlen. 
              Denn du warst ein wichtiges Verbindungsglied zwischen der evangelischen 
              und der katholischen Gemeinde in Wanheim.
 Mit dem Dank verbinden wir gute Wünsche für die Zukunft. 
              Wir wünsche dir, dass du dich in Eschwege wohl fühlst, 
              dass du gesund bleibst, in der dortigen Gemeinde viel von deinen 
              guten Gaben einbringen kannst. Deine Familie und vor allem deinen 
              Enkelkinder brauchen dich als Rückhalt und Hilfe in vielerlei 
              Hinsicht. Wir wünschen dir, dass du immer wieder Zeit und Gelegenheit 
              findest, Kraft aufzutanken und die Schönheit deiner neuen Umgebung 
              zu genießen.
 Einen irischen Reisesegen wollen wir dir mitgeben:Möge Gott auf dem Weg, den du gehst,
 vor dir hereilen.
 Mögest du die hellen Fußstapfen des Glücks finden
 und ihnen auf deinem Weg folgen.
 Und bis wir uns wiedersehen
 halte Gott dich fest in seiner Hand.
 Damit du uns und die Wanheimer Kirche immer vor Augen hast,
 überreichen wir dir zum Abschied dieses Geschenk.
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          | Pastor i. R. Helmut Blank  Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.Josua 24,15
 Die Evangelische Kirchengemeinde Wanheim trauert um ihren
 Am 2. Weihnachtsfeiertag 1958 wurde Helmut Blank 
              in der Wanheimer Kirche ordiniert. Bis 1990 blieb er Pfarrer der 
              Gemeinde. Besonders am Herzen lag ihm die Jugend. Ehemalige Konfirmandinnen 
              und Konfirmanden berichten von einem lebendigen Unterricht. In schönster 
              Erinnerung sind seine Freizeiten in die Ramsau. Tiefen Eindruck 
              haben seine Predigten hinterlassen. Helmut Blank hat sich auch als 
              Fußballfreund, aufmerksamer Mitbürger im Stadtteil und 
              als Mitbegründer eines Entwicklungshilfeprojekts in Nigeria 
              einen Namen gemacht. Der örtliche Bürgerverein hat ihn 
              für sein Engagement 1990 mit dem Wanheimer Taler geehrt.Nach dem Eintritt in den Ruhestand Helmut Blank ist zusammen mit 
              seiner Frau Helga, die ihn in allen Dingen liebevoll unterstützt 
              hat, seiner Wanheimer Gemeinde treu geblieben.
 Die Wanheimer Kirchengemeinde und die örtliche Bürgerschaft 
              werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
 Im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde WanheimPfarrer Friedrich Brand
   Predigt 
              am 26. Dezember 2008 anlässlich des goldenen Ordinations-Jubiläums 
              von Pfarrer Helmut Blank, Lukas 2,14  Eine besondere Feier steht am 2. Feiertag in Wanheim 
              an: Helmut Blank begeht sein fünfzigjähriges Ordinationsjubiläum. 
              Am 1. November 1958 hat er als Hilfsprediger seinen Dienst in Wanheim 
              angetreten, am 2. Weihnachtstags ist er in der Wanheimer Kirche 
              ordiniert worden.Uns ist ein Kind geboren
 Aus einer Predigt von Helmut Blank 1988
 Ein Kind ist uns geboren. Deshalb feiern wir Weihnachten. 
              Wir feiern seinen Geburtstag alle Jahre wieder, auch in diesem Jahr 
              ist das nicht anders. Nur im Unterschied zu uns Menschen: Das Kind 
              wird nicht älter. In unserem Bewusstsein bleibt es auch nach 
              zweitausend Jahren noch das Kind, das Kind in der Krippe oder auch 
              'das Christkind'. Wir erlauben ihm nur ungern, erwachsen zu werden, 
              schon gar nicht in der Weihnachtszeit. Weihnachten ohne 'Christkind', 
              das wäre kein Weihnachten mehr.Vielleicht liegt es daran, dass in den Weihnachtstagen, viel mehr 
              als sonst, unser Gemüt angesprochen ist, und ein Kind spricht 
              nun mal unser Herz an. Kinder, kleine Kinder verkörpern noch 
              ein Stück heiler, unverdorbener Welt. Kinder brauchen Schutz, 
              weil sie hilflos, weil sie wehrlos sind. Und das wiederum macht 
              uns wehrlos, wehrlos gegen unsere Gefühle, Gefühle, gegen 
              die wir sonst im Leben ankämpfen, weil sie als Schwäche 
              ausgelegt werden könnten. Weihnachten erlaubt uns, wehrlos 
              zu sein, Gefühle zu zeigen.
 Umso mehr, weil das Kind der Weihnacht über Generationen hinweg 
              Kind bleibt. Es führt uns in die eigene Kindheit zurück. 
              Die Lieder von seiner Geburt sangen schon die Eltern mit uns, als 
              wir noch Kinder waren. Wenn wir seinen Baum schmücken, die 
              Kerzen anzünden, werden Erinnerungen wach, die längst 
              verschüttet waren, werden Saiten in uns zum Klingen gebracht, 
              die sonst schweigen.
 Sicher mögen wir das Christkind auch deshalb, weil es harmlos 
              ist, harmlos und lieb. Was kann ein Kind uns tun? Wo kann ein Kind 
              uns dreinreden? Und dann bringt es auch noch Geschenke.
 Kein Wunder, das Christkind muss man einfach gern haben. Auch ich 
              liebe das Christkind, das Kind, das mich selbst noch einmal Kind 
              sein lässt, mich neben meine Kinder stellt, als sie klein waren, 
              mich einfach kindlich froh sein lässt.
 Aber ob Jesaja das gemeint hat, als er den Menschen, in denen und 
              um die es dunkel geworden war, ansagte: 'Ein Kind ist uns geboren' 
              ? (Jesaja 9,5) Ob Gott nur das niedliche, liebe Christkind gemeint 
              hat, als sein Engel den Hirten sagte: 'Euch ist der Heiland geboren!'?
 Wohl kaum! Der Prophet spricht von einem Kind, aber das ist nicht 
              mehr niedlich. Wir brauchen uns nur seine Namen anzuschauen: 'Wunder-Rat' 
              soll es heißen. Es weiß also Rat, wo andere ratlos sind. 
              Es bringt Gottes Rat in unsere Welt. Und der ist wunderbar, der 
              lässt uns staunen, so sehr, dass er für viele Menschen 
              unannehmbar ist, weil da Dinge gesagt werden, die in unserer Gesellschaft 
              unmöglich scheinen. 'Macht Schluss', wird zum Beispiel das 
              Kind sagen, wenn es erwachsen ist, macht Schluss mit den Prestige- 
              und Machtkämpfen untereinander. Der Größte unter 
              euch sei euer Diener. Liebet einender. Achtet die Gaben, die Fähigkeiten 
              des anderen. Lasst ihm als Mensch seine Würde, die ihm Gott 
              gegeben hat. Gebt dem Hass keinen Raum in euren Herzen.
 Ein Traum? Seit jener Weihnacht von Bethlehem ist das kein Traum 
              mehr, auch wenn das Dunkel noch immer über unserer Welt lastet. 
              Und doch hat die Herrschaft des Kindes längst begonnen. Sie 
              ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Spuren seiner Herrschaft 
              können wir jetzt schon entdecken: da, wo das Wunder der Versöhnung 
              zwischen Menschen geschieht, wo Menschen, die sprachlos geworden 
              sind, wieder miteinander zu sprechen beginnen. Das Kind der Weihnacht 
              hat die Herrschaft angetreten in unserer Welt. Es lädt uns 
              ein, seiner Spur zu folgen, seine Herrschaft für unser Leben 
              anzunehmen. Es lädt uns ein, ihm zu vertrauen wie Kinder. Und 
              da, wo wir die Einladung annehmen, kann unser Leben in Einklang 
              kommen mit Gott, mit dem Mitmenschen, mit uns selbst.
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                | Johanna Stadler  "Du warst so Vieles", so stand 
                    es auf der Todesanzeige:"Eine liebende und sorgende Ehefrau, Mama und Oma.
 Und auch Karnevalspräsidentin, Umweltaktivistin und Seelentrösterin 
                    für Viele.
 Wir vermissen dich sehr."
 Am 8. Januar ist Johanna Stadler gestorben. Ihren 83. Geburtstag 
                    hat sie noch zu Hause feiern können. An diesem Tag war 
                    sie richtig guter Dinge und voller Hoffnung, dass sie nun 
                    eine Weile ohne Krankenhaus auskommen könnte. Die Freude 
                    am Leben und die Liebe ihrem Mann, der sie dringend brauchte, 
                    hielt sie aufrecht.
 Seit ihre beiden Kinder aus dem Haus waren, engagierte sie 
                    sich in der Gemeinde. Die Seite der Dahlienstraße mit 
                    den geraden Hausnummern war ihr Bezirk. Dort besuchte sie 
                    die Alten an ihren Geburtstagen, ging im Advent sammeln für 
                    die Diakonie und trug den Gemeindegruß aus. Als Pfarrer 
                    Okko Herlyn 1991 einen Altentreff neu belebte, suchte er dafür 
                    Mitarbeiterinnen. Johanna Stadler gehört seit der ersten 
                    Stunde zum Team, das Mittwoch für Mittwoch Kuchen backt, 
                    Kaffee kocht, für die Bewirtung sorgt und sich ein buntes 
                    Programm für die älteren Herrschaften überlegt. 
                    Da diese nicht ständig an ihr Alter erinnert werden möchten, 
                    bekam der Kreis den Namen "Mittwochstreff".
 Nach dem Ausscheiden von Pfarrer Herlyn übernahm Johanna 
                    Stadler die Leitung und füllte dieses Amt auch mit achtzig 
                    Jahren noch voller Freude und Engagement aus. Ob als Karnevalspräsidentin 
                    oder Mitglied der Knevelshof-Tanzgarde, sie macht stets eine 
                    gute Figur. Emsig war sie auch darum bemüht, Kontakte 
                    zu pflegen. Regelmäßig gehen bis heute Besuche 
                    hin und her zum Seniorentreff Neumühl oder zur Holtener 
                    Frauenhilfe.
 Äußerst wachsam nahm sie auch wahr, was im Stadtteil 
                    und in der Stadt passierte. Seit der Gründung gehörte 
                    sie der Wanheimer Bürgerinitiative gegen radioaktive 
                    Verseuchung an, die gegen die Ansiedlung der GNS in Wanheim 
                    protestierte.
 Nach ihrem 80. Geburtstag musste sie sich aus gesundheitlichen 
                    Gründen mehr und mehr aus der aktiven Gemeindearbeit 
                    zurückziehen. In der Wanheimer Kirche, die sie zusammen 
                    mit ihrem Mann über den Freundeskreis lange Jahre unterstützt 
                    hat, fand die Trauerfeier für sie statt. Christa Stadler, 
                    die Tochter der Verstorbenen, sprach darin dieses Gedicht 
                    von Marie-Luise Kaschnitz:
 Glauben Sie, fragte man mich,an ein Leben nach dem Tode?
 Und ich antwortete: Ja.
 Aber dann wusste ich keine Auskunft zu geben,
 wie das aussehen sollte dort.
 Ich wusste nur eins:
 keine Hierarchie auf goldenen Stühlen sitzend,
 kein Niedersturz verdammter Seelen.
 Nur,
 nur Liebe, freigewordene,
 niemals aufgezehrte, mich überflutend.
 Mehr also, fragen die Frager,
 erwarten Sie nicht nach dem Tode?
 Und ich antworte:
 Weniger nicht.
 |  | Erika PedakIm Alter von 83 Jahren verstarb am 27. 
                  Oktober 2013 unsere langjährige Gemeindehelferin Erika 
                  Pedak. Sie wurde am 19. März 1930 in Ostpreußen geboren 
                  und dort auch noch konfirmiert. Nach der Flucht wohnte die Familie 
                  in Bochum-Langendreer. Später besuchte sie die Bibelschule 
                  in Wuppertal und trat ihre ersten Stellen in Essen und Mülheim 
                  an. Von 1970 bis 1992 wirkte sie in Wanheim.Unsere Gemeinde hat Frau Pedak außerordentlich viel zu 
                  verdanken. Nur stichwortartig ist es möglich, ihre vielen 
                  Aktivitäten und Initiativen aufzuzählen. Da ist der 
                  Kirchenchor, der Ehepaarkreis, der "Abend der Frau". 
                  Da sind die vielen Freizeiten, die Gemeindefeste oder Adventsfeiern. 
                  Da sind der Kindergottesdienst, die Kinder- und Jugendarbeit 
                  und der Konfirmandenunterricht. Die Arbeit im Presbyterium oder 
                  in den verschiedenen Ausschüssen. Da ist ihr sozial-diakonisches 
                  Engagement etwa in der damaligen Efeustraße oder später 
                  im Besuchsdienst. Da ist ihr seelsorgerliches Wirken bis hinein 
                  in menschliche Winkel, die von den Pastoren nicht immer erreicht 
                  werden. Die Aufzählung muss unvollständig bleiben.
 In all den Jahren hat sich Frau Pedak ein überaus hohes 
                  Maß an Ansehen erworben, gerade weil sie darum nie gebuhlt 
                  hat. Das lag neben ihrem großen Engagement vor allem an 
                  ihrer zugewandten und menschenfreundlichen Art und ihrer natürlichen 
                  Frömmigkeit. Dazu gehörte, dass sie manchmal, wie 
                  man hier sagt, auch "ihren Kopf hatte". Im Streit 
                  war sie es allerdings meist, die den ersten Schritt zur Versöhnung 
                  tat. Ihr Christsein war im wahrsten Sinne des Wortes glaubwürdig. 
                  Bei ihrem Abschiedsgottesdienst wollte sie kein Menschenlob 
                  hören. Doch wir haben allen Anlass, Gott für dieses 
                  segensreiche Leben zu danken.
 Okko Herlyn |  |   
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                | Horst Ziemer
                     
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                      | Horst Ziemer (Links) im Wahlvorstand 
                        bei der Presbyteriumswahl 1996 mit Christel Sablotny, 
                        Gisela Topolski, Klaus Tepelmann und Horst Sablotny. |                Am Sonntag, den 18. Mai, ist in den frühen 
                    Morgenstunden der ehemalige Presbyter der Gemeinde, Horst 
                    Ziemer, gestorben. 1992 wurde Horst Ziemer in das Leitungsgremium 
                    gewählt. Er trat damit in die Fußstapfen seiner 
                    Mutter, die dem Presbyterium als eine der ersten Frauen angehört 
                    hatte.In die Amtszeit von Horst Ziemer fiel der Abschied von Okko 
                    Herlyn und die Wahl des Nachfolgers. Kurz nach der Presbyteriumswahl 
                    1996 legte Horst Ziemer sein Amt aus gesundheitlichen Gründen 
                    nieder.
 Mit Begeisterung verfolgte er die Konfirmanden-Fußballturniere 
                    im Juni des letzten Jahres und Ende Januar dieses Jahres. 
                    Seine Enkeltochter Maren gehörte beide Male zur Siegermannschaft.
 Ein unvergessenes Erlebnis blieb für ihn der eigene Erfolg 
                    im Handball. 1965 wurde die
 Wanheimer CVJM-Mannschaft deutscher Eichenkreuzmeister und 
                    erhielt eine Einladung zu einem Freundschaftsspiel gegen die 
                    dänischen Meistermannschaften aus Jütland und Seeland. 
                    Horst Ziemer machte als Mitglied der Wanheimer Meistermannschaft 
                    die legendäre Reise nach Dänemark mit.
 Ende März dieses Jahres wurde eine schwere Erkrankung 
                    bei ihm diagnostiziert, an deren Folgen er sechs Wochen später 
                    verstarb. Horst Ziemer wurde 73 Jahre alt.
     |  | Helmut Lierhaus
                     
                      |  |   
                      | Zu dem Bild: Helmut Lierhaus und 
                          Theo Ringel, zwei Männer, die sich verstehen |                  Am Montag, den 5. Juli, ist Helmut Lierhaus 
                    nach schwerer Krankheit gestorben. Er hat von 1962 die Orgel 
                    in der Wanheimer Kirche gespielt. 29 Jahre stand er als Organist 
                    im Dienst der Gemeinde, so lange wie vor ihm und nach ihm 
                    bisher keiner. Im Gemeindegruß April/Mai 1991 dankt ihm Erika Pedak 
                    mit diesen Worten:
 "´Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte.` 
                    Dieses Wort aus Psalm 73 ist Herrn Lierhaus in seinem langen 
                    Leben wichtig geworden. Es hat ihn begleitet auch auf dem 
                    langen Weg in unserer Gemeinde. Er hat es musiziert und gesungen, 
                    und er hat es überzeugend getan. Er, der Mann, der 29 
                    Jahre auf der Orgelbank gesessen hat. Wie viele Gottesdienste 
                    sind das? Wie viele Feste und Feiertage?
 Er hat uns mit sicherer Hand durch die Liturgie geführt, 
                    war helfend da, wenn wir neue Lieder einsangen. Es machte 
                    uns Spaß, zu seinem Orgelspiel unsere geliebten Choräle 
                    zu singen. Und wie freute sich die Gemeinde an seinen abwechslungsreichen 
                    Vor- und Nachspielen. Viele waren ein wahrer Ohrenschmaus. 
                    Ihm sei von Herzen für seinen musikalischen Dienst gedankt. 
                    Er wird nun der Gemeinde auf seinem Platz auf der Orgelempore 
                    sehr fehlen."
 Am Samstag, den 6. April 1991 wurde Helmut Lierhaus mit einem 
                    festlichen Gottesdienst verabschiedet. Er war auch nach der 
                    Pensionierung gern bereit, bei Beerdigungen und Trauungen 
                    zu spielen oder im Gottesdienst auszuhelfen. Sein Lebensschwerpunkt 
                    verlagerte sich mit der Zeit immer mehr in die schöne 
                    Gegend von Freiburg in der Nähe des Schwarzwaldes. Dort 
                    wohnt einer der beiden Söhne mit Frau und drei Kindern. 
                    Kurz nach seinem siebzigsten Geburtstag zogen er und seine 
                    Frau im Februar 2001 den Kindern und Enkeln nach. Hin und 
                    wieder kamen sie noch einmal nach Wanheim, so bei der Hundertjahr-Feier 
                    der Kirche im Jahr 2003, bei der auch das Foto unten entstanden 
                    ist.
 Am Montag, den 19. Juli, hat die Trauerfeier mit anschließender 
                    Beisetzung der Urne in Bahlingen stattgefunden.
 Helmut Lierhaus hat nach wie vor in Wanheim viele Freunde, 
                    die um ihn trauern. Die Gemeinde wird ihm ein ehrendes Andenken 
                    bewahren.
 |  | Reinhild Dahmen
 Unter den Geburtstagskindern im August wäre 
                    auch Reinhild Dahmen gewesen. Am 31. hätte sie ihr 78. 
                    Lebensjahr vollendet. Doch sie ist am 2. Mai nach langer und 
                    mit großer Tapferkeit ertragener Krankheit gestorben. 
                   Reinhild Dahmen hat usammen mit ihrem Mann 
                    Kurt 23 Jahre den Küsterdienst in der Gemeinde versehen. 
                    Sie war darüber hinaus viele Jahre ehrenamtlich in der 
                    Gemeinde aktiv als Mitglied der Frauenhilfe, beim Legen und 
                    Verteilen des Gemeindegrußes, als Mitglied im Besuchsdienstkreis 
                    und als Diakonie-Sammlerin.
 Ihr Konfirmationsspruch war das Leitwort für die Trauerfeier: 
                    "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was 
                    er dir Gutes getan hat."
 Vergessen werden auch die Gemeindemitglieder nicht, was sie 
                    Gutes für die Gemeinde getan hat. Unter großer 
                    Anteilnahme ist sie zu Grabe getragen worden.
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                | Theo Ringel  Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb 
                    am 5. September Theo Ringel. Er war einer der vielen ehrenamtlichen 
                    Mitarbeiter, auf die eine Gemeinde nicht verzichten kann. 
                    Nach der Pensionierung der Gemeindehelferin Erika Pedak im 
                    März 1993 nahm er sich in die Pflicht und kümmerte 
                    sich um den Ehepaarkreis, den Frau Pedak gemeinsam mit Pfarrer 
                    Wilfried Schlee zu Beginn der 70er Jahre ins Leben gerufen 
                    hatte. Der Kreis entwickelte sich zu einer festen Größe 
                    in der Gemeinde.
 Bereits im Gemeindegruß für die Monate Juni/Juli 
                    1993 war für Rückfragen die Telefonnummer von Theo 
                    Ringel angegeben. Er wollte als tatkräftiger Mitarbeiter 
                    gesehen werden. In den Folgejahren wurde aus dem "Kümmerer" 
                    ein verlässlicher Leiter des Kreises.
 Nach der gemeinsamen Planung im Januar eines jeden Jahres 
                    sorgte er gemeinsam mit seiner Frau Dele für die Umsetzung 
                    des Programms. Er nahm Kontakte zu gewünschten Referenten 
                    auf und leistete die Vorarbeit für die Aktivitäten 
                    außerhalb der Gemeinde.
 Besichtigungen, kulturelle Veranstaltungen und Ausflüge 
                    erforderten viele Telefonate und Terminabsprachen. Hinzu kamen 
                    Erinnerungen an die "Termin-Vergesslichen".
 Unvergessen bleiben für alle aus dem Kreis die gemütlichen 
                    Abende, an denen er mit seiner Frau theaterreif für Heiterkeit 
                    sorgte. Die besinnlichen Stunden zur Adventszeit in dem unter 
                    Mithilfe von Ute Götsch geschmückten Domcafe´ 
                    rundeten das Jahresprogramm ab.
 Wir denken gern an die dreizehn Jahre mit ihm zurück. 
                    Er wird in Gesprächen immer wieder unter uns sein.
 
 Hans Rohrbach
 |  | Ernst Dohmen Ernst Dohmen, geboren am 9. September 
                  1925 in Wanheim und Bruder von Heinz Dohmen und Trude Rohrbach, 
                  galt seit März 1945 als vermisst. Am 15. März 1945 
                  schrieb er an die in Thüringen evakuierte Mutter und Schwester, 
                  dass er sich nun in einem Barackenlager im Raum Fürstenwalde 
                  (östlich von Berlin) befinde und auf den Einsatzbefehl 
                  in östlicher Richtung wartete; dies war seine letzte Nachricht.Vermisstenschicksal nach 59 Jahren geklärt
Umfangreiche Suchmeldungen der Eltern nach Kriegsende führten 
                  zu keiner weiteren Aufklärung.
 Im April 2004 erhielt Heinz Dohmen eine Mitteilung des Deutschen 
                  Roten Kreuzes, dass auf Grund der FamilienSuchmeldung aus den 
                  50er Jahren das Schicksal des Verschollenen nun aufgeklärt 
                  werden konnte. Eine Sterbefallanzeige war dem Schreiben beigefügt. 
                  Als Todestag war der Zeitraum Mitte bis Ende März 1945 
                  bei Kuhbrücke in der Provinz Brandenburg angegeben.
 Weiterer Schriftverkehr mit den zuständigen Behörden 
                  gab genaue Auskünfte: Am 9. September 2002, es wäre 
                  sein 77. Geburtstag gewesen, konnte ein Bestatter des Volksbundes 
                  Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Überreste von 
                  Ernst Dohmen aus einem Feldgrab am Oderdamm bergen und auf den 
                  Soldatenfriedhof in Lietzen überführen.
 In der letzten Oktoberwoche dieses Jahres besuchten Bruder und 
                  Schwester des Verstorbenen mit ihren Ehepartnern den Friedhof 
                  und auch den Fundort am Oderdamm. Ein Mitarbeiter des Volksbundes 
                  begleitete sie. Dank der umfangreichen Arbeit des VDK ist der 
                  Friedhof in einem gepflegten und guten Zustand, ein beruhigendes 
                  Gefühl für die Angehörigen.
 Hans Rohrbach
 |  | Heinrich Hildebrand 
 Heinrich Hildebrand hat ihn gerade noch 
                    fertig bekommen: Den vierten und letzten Band seiner Wanheimer 
                    Heimatgeschichte. Nach seiner Pensionierung hat Heinrich Hildebrand 1987 mit 
                    der Erforschung der Heimatgeschichte begonnen. Schnell türmte 
                    sich vor ihm ein Berg von alten Belegen und Unterlagen auf. 
                    In drei Bänden mit insgesamt über 1300 Seiten brachte 
                    er eine umfassende Darstellung der Wanheimer Geschichte heraus.
 
 Einen eigenen vierten Band sah er vor für 
                    die Geschichte Schule und der beiden Wanheimer Kirchen. Mit 
                    dem Gefühl, dass die Kraft irgendwann einmal aufgezehrt 
                    sein könnte, arbeitete er sich unermüdlich voran. 
                    Noch vom Krankenbett aus gab er letzte Anweisungen für 
                    die Fertigstellung, bis sein treuer Mitarbeiter Wilfried Hucks 
                    ihm schließlich sagen konnte: "Es ist vollbracht. 
                    Der Band ist in Druck." Heinrich Hildebrand hat damit sein Lebenswerk vollendet. Er 
                    ist am 2. November gestorben und sechs Tage später unter 
                    großer Anteilnahme der Gemeinde beigesetzt worden. Der 
                    gesamte Stadtteil ist ihm zu großem Dank verpflichtet.
 Am Dienstag, den 14. Dezember, wird das Buch um 19 Uhr im 
                    Bürgertreff der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist 
                    dann bei Wilfried Hucks und in der Buchhandlung "Was 
                    ihr wollt" in Buchholz zum Preis von 20 € erhältlich.
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                | Tilla Kaufmann Alt werden kann schön sein  Ungefähr 
                    fünfhundertfünfzig Personen in der Gemeinde Wanheim 
                    sind siebzig Jahre und älter. Eine ist am 1. Mai hundert 
                    geworden: Tilla Kaufmann. In bester Stimmung und guter Verfassung 
                    nahm sie die Glückwünsche der zahlreichen Gratulanten 
                    entgegen.
 Der Männergesangverein Thyssen-Wanheim brachte ihr 
                    ein Geburtstagsständchen dar. Auch die Mitbewohner und 
                    Pflegerinnen im Christopherusheim hatten ihre Freude daran. 
                    Es ist nicht auszuschließen, dass Tilla beim nächsten 
                    Wanheimer Volksfest wieder dabei ist und sogar ein Tänzchen 
                    riskiert. Den Segen der Wanheimer hat sie. 
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                | Leon Jessel
                     
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                      | Leon Jessel und Leni Steinancher |  Stolpersteine in Wanheim Am Montag, den 23. Mai, werden um 15 Uhr 
                    auf der Wanheimer Straße drei "Stolpersteine" 
                    verlegt zum Gedenken an Arnold, Martha und Ruth Jessel.Arnold Jessel, 1885 geboren, eröffnete 1912 zusammen 
                    mit seiner Frau Martha Jessel ein Bekleidungsgeschäft 
                    in Wanheim. Seit 1919 war das Geschäft an der Wanheimer 
                    Straße 648 ansässig.
 Das "Haus Jessel" galt in Wanheim als gute Adresse. 
                    Jessel war auch Mitglied mehrerer Vereine. Nach der Machtübernahme 
                    durch die Nazis und den von ihnen erlassenen anti-jüdischen 
                    Gesetzen mussten die Vereine alle Juden ausschließen. 
                    Der Wanheimer Turnverein hat daraufhin die Namen der Jessel-Kinder 
                    Ruth und Leon gelöscht, ihnen jedoch die weitere Teilnahme 
                    an den Übungsstunden ermöglicht.
 Nationalsozialisten aus Hüttenheim verwüsteten in 
                    der Nacht vom 19. auf den 20. November 1935 die Geschäftsräume 
                    des Hauses Jessel. Die Eheleute Jessel flohen mit ihrer Tochter 
                    zu Verwandten nach Kaiserswerth. Leon gelang es im Februar 
                    1939, nach mehreren Verhaftungen und einer Inhaftierung im 
                    KZ Buchenwald Deutschland zu verlassen.
 Das "Haus Jessel" in Wanheim übernahm 1936 
                    ein nicht-jüdischer Geschäftsmann und eröffnete 
                    es neu als "Fritz Hellweg Kaufhaus".
 Ruth Jessel wurde 1942 nach Lublin deportiert. Dort sperrten 
                    SS-Leute sie in einer Holzbaracke ein, um alle dort eingeschlossenen 
                    Menschen mit der Baracke zu verbrennen. Ruth war 31 Jahre 
                    alt, als Nazi-Verbrecher sie ermordeten.
 Arnold und Martha Jessel wurden am 25. Juli 1942 in das KZ 
                    Theresienstadt und von dort am 15. Mai 1944 nach Auschwitz 
                    gebracht, wo sie das Schicksal von 2.500.000 Menschen in Auschwitz 
                    teilten: Sie wurden wie ihre Tochter ermordet.
 (Die Angaben sind dem 3. Band der Heimatgeschichte von Heinrich 
                    Hildebrand entnommen. Der Bericht, zu finden auf den Seiten 
                    544 bis 549 folgt hier im Wortlaut.)
 Das Schicksal der jüdischen 
                    Familie JesselDie heute über 70-jährigen in 
                    Wanheim geborenen und zumindest bis zum ende des Zweiten Weltkriegs 
                    dort verbliebenen Bürger werden sich noch, je nach Alter 
                    mehr oder weniger intensiv, an das Bekleidungsgeschäft 
                    des Juden Arnold Jessel erinnern. Es dürfte ihnen auch 
                    bekannt sein, dass Arnold Jessel, seine Ehefrau Martha und 
                    seine Tochter Ruth in Vernichtungslagern der SS den Tod gefunden 
                    haben.Über die historischen Entwicklungen, die diesem Geschehen 
                    vorausgingen, möge man sich in der einschlägigen 
                    Literatur, z.B. der von Dr. von Roden verfassten "Geschichte 
                    der Duisburger Juden" informieren. Wir beschränken 
                    uns hier auf die Darstellung einiger darin beschriebener Vorgänge, 
                    die zeigen sollen, wie sich nach der "Machtübernahme" 
                    der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 auch in Duisburg 
                    das Verhältnis der Bevölkerung zu den Juden schlagartig 
                    veränderte. Wie v. Roden schrieb, begann das rücksichtslose 
                    und brutale Vorgehen gegen die Duisburger Juden, soweit den 
                    Quellen zu entnehmen war, am 22. Februar 1933.
 Im Laufe des gesamten Jahres 1933 kam es in Duisburg immer 
                    wieder zu Übergriffen gegen jüdische Geschäftsleute 
                    und Persönlichkeiten, die zumeist von der Polizei bagatellisiert 
                    oder falsch dargestellt und juristisch nicht geahndet wurden.
 Am 31. März 1933 nahm der Rat der Stadt folgenden Dringlichkeitsantrag 
                    der Fraktion der NSDAP an:
 Die Stadtverwaltung wird ersucht, ab heute ihren Beamten, 
                    Angestellten und Arbeitern unter Androhung der Entlassung 
                    bzw. des Disziplinarverfahrens zu untersagen, in jüdischen 
                    Geschäften bis auf weiteres Einkäufe zu tätigen 
                    oder jüdische Rechtsanwälte und Ärzte in Anspruch 
                    zu nehmen.
 Wenn auch die gesetzlichen Bestimmungen z. Zt. eine Handhabe 
                    im Sinne des Antrages nicht geben, so erachte ich es doch 
                    für selbstverständlich, daß die Beamten-, 
                    Angestellten-, Arbeiter- und Lehrerschaft den Abwehrkampf 
                    der Reichsregierung gegen die ausländische Greuelhetze 
                    im Sinne des Antrages unterstützt. Diese Verfügung 
                    ist sofort sämtlichen Beamten, Angestellten, Arbeitern 
                    und Lehrern bekanntzugeben.
 Der Oberbürgermeister
 Die den Rat nach gewaltsamer Verdrängung 
                    der KPD-Ratsherren beherrschende NSDAP/DNVP-Fraktion hatte 
                    demnach bereits im März 1933 die Macht, einen Mehrheitsbeschluss 
                    durchzusetzen, für den eine gesetzliche Handhabe überhaupt 
                    nicht bestand. Der damalige (Noch-) Oberbürgermeister 
                    Karl Jarres wie auch die sich der Stimme enthaltende Zentrumsfraktion 
                    konnten die Annahme dieses Beschlusses nicht verhindern.Diese in ähnlicher Form im gesamten Reichsgebiet eingeführte 
                    Verfügung wurde im September 1933 wegen ihrer negativen 
                    Auswirkungen auf die Volkswirtschaft zwar wieder außer 
                    Kraft gesetzt, im September 1935 - nach Festigung des nationalsozialistischen 
                    Regimes -jedoch endgültig zur rigorosen Durchführung 
                    gebracht. Am 8. September 1935 versandte die Kreisleitung 
                    der Duisburger NSDAP an ihre Ortsgruppen ein Verzeichnis aller 
                    in Duisburg bestehenden jüdischen Geschäfte, das 
                    u.a. folgende Eintragung enthielt "Jessel, Arnold, Kurz-Weiß-Wollwaren, 
                    Ehinger Straße 248".
 Einen der "legalen" Rahmen zur Diskriminierung der 
                    Juden in Deutschland bildeten die berüchtigten "Nürnberger 
                    Gesetze", die anlässlich des "Reichsparteitags 
                    der Freiheit" am 15. September 1935 vom nach Nürnberg 
                    einberufenen Reichstag angenommen wurden. Von da an waren 
                    die Juden das "Freiwild" der Öffentlichkeit.
 Die Familie Jessel
Die folgenden Ausführungen stellen 
                    eine Zusammenfassung dar der Angaben- in der "Geschichte der Duisburger Juden" von Günter 
                    von Roden
 - des Archivs der Stadt Duisburg,
 - von Herrn Leon Jessel aus Walsall, England,
 - von Herrn Friedhelm Hütten, USA,
 - und von älteren Wanheimer Bürgerinnen und Bürgern.
 Arnold Jessel wurde am 9. Februar 1885 in 
                    Weilburg geboren. 1903 und 1909 hat er sich vorübergehend 
                    in Duisburg und in Wanheim aufgehalten. Nach seiner Vermählung 
                    mit Martha Wolf, geb. am 12. Mai 1885 in Kaiserswerth, eröffnete 
                    er 1912 in Wanheim, Ehinger Straße 358, ein Herrenbekleidungs- 
                    und Manufakturwarengeschäft. (Das in-zwischen abgerissene 
                    Haus stand auf der Westseite der Ehinger Straße etwa 
                    gegenüber der Mitte der Häuserzeile zwischen dem 
                    Wanheimer Hochbunker und der Ecke Ehinger Straße/Steinbrinkstraße.) 
                    1919 verlegte er sein Geschäft in das Haus "Ehinger 
                    Straße 248" (1990: Wanheimer Straße 648), 
                    in dem die Familie bis zur gewaltsamen Zerstörung der 
                    Geschäftsräume im November 1935 wohnte. Das Duisburger 
                    Adressbuch des Jahres 1937 enthält jedoch noch folgende 
                    Eintragungen:
 Im Namensverzeichnis: "Arnold Jessel, Manufakturwaren, 
                    Ehinger Straße 248"; im Straßenverzeichnis: 
                    "Ehinger Straße 248, Fritz Hell-weg, Kaufhaus". 
                    Die Angaben im Namensverzeichnis sind nachweis-lich falsch, 
                    die im Straßenverzeichnis sind nachweislich richtig. 
                    Fritz Hellweg hatte 1936 Geschäftsräume und -brauche 
                    im Hause Ehinger Straße 248 übernommen.
  Das 
                    Ehepaar Jessel hatte drei Kinder: Ruth, geb. 17. November 1911 in Düren,
 Edith, geb. 3. Oktober 1913 in Wanheim,
 gest. 20. Mai 1917, beerdigt in Kaiserswerth, Leon(hard), 
                    geb. 25. Juni 1918 in Wanheim.
 
 Arnold Jessel hat von 1915 bis 1918 als deutscher Soldat am 
                    Ersten Weltkrieg teilgenommen.
 Im Urteil der älteren Wanheimer Bürger war das "Haus 
                    Jessel" gut angesehen. Alle Befragten stimmten darin 
                    überein, dass Arnold Jessel sich alljährlich durch 
                    Kleider- und sonstige freiwillige Sachspenden an Bedürftige 
                    oder an Schulen und Kindergärten besonders hervorgetan 
                    hat. Jessel war auch Mitglied mehrerer Vereine. 1933 mussten 
                    jedoch alle Mitgliedschaften aufgelöst werden. Im Mitgliederverzeichnis 
                    des MGV "Sängerbund" 1871 Wanheim ist der Name 
                    Jessel bis einschl. 1932 enthalten. Johann Hütten vom 
                    TV 1900 Wanheim berichtete, dass auch der Turnverein zur Aufhebung 
                    der Mitgliedschaft aufgefordert worden war. Der Verein habe 
                    daraufhin zwar die Namenseintragung gelöscht, den Kindern 
                    Ruth und Leon aber die weitere praktische Teilnahme an den 
                    Übungen so lange, wie es ging, ermöglicht. Leon 
                    Jessel hat diese Angaben am 15. Mai 1990 anlässlich seines 
                    Besuchs in Wanheim bestätigt.
 Die ersten Belästigungen der Familie setzten schon kurz 
                    nach dem 30. Januar 1933 ein. Sie waren u.a. dadurch gekennzeichnet, 
                    dass uniformierte Mitglieder der NSDAP sich in provozierender 
                    Weise in der Nähe des Geschäfts aufhielten und Geschäftsbesucher 
                    fotografierten.
 Es wird ebenfalls berichtet, dass auch Wanheimer Bürger 
                    bereits 1933 Arnold Jessel ihre Freundschaft aufgekündigt 
                    haben. Der 14jährige Sohn Leon wurde am 1. April 1933 
                    erstmals verhaftet. Nach seinen Angaben sind die Geschäftsräume 
                    seiner Eltern in der Nacht vom 19. auf den 20. November 1935 
                    (der 20. November war Buß- und Bettag) verwüstet 
                    worden. Nach unseren Untersuchungen hat keine der damals in 
                    Duisburg erscheinenden Zeitungen über diesen Vorfall 
                    berichtet. Nach übereinstimmenden Angaben von Herrn Leon 
                    Jessel und Wanheimer Bürgern sollen Nationalsozialisten 
                    aus Hüttenheim an der Zerstörung der Geschäftsräume 
                    beteiligt gewesen sein.
 Unmittelbar nach diesem Vorfall hat sich das Ehepaar Jessel 
                    mit Tochter Ruth zu den Eltern von Frau Jessel nach Kaiserswerth 
                    begeben, von wo sie jedoch nach Duisburg zurückkehren 
                    mussten, weil Juden ihren Wohnort nicht verlassen durften. 
                    Bis 1939 wohnten sie in Duisburg, Lippestr. 18. Das Duisburger 
                    Adressbuch von 1939 enthält dazu folgenden Vermerk: "Jessel, 
                    Arnold Israel, Lippestr. 18". (Die Nationalsozialisten 
                    hatten die männlichen Juden mit dem Zusatz "Israel", 
                    die weiblichen mit dem Zusatz "Sara" zu ihrem Vornamen 
                    besonders gekennzeichnet.) Eine in diesem Haus auf derselben 
                    Etage wohnende Duisburgerin berichtete in einem Schreiben 
                    an das Archiv der Stadt, dass das Ehepaar Jessel zuweilen 
                    nachts das Haus verlassen hat: offensichtlich aus Angst vor 
                    weiteren Belästigungen. Dazu könnten glaubhafte 
                    Überlieferungen aus Wanheim passen, die davon berichten, 
                    dass Herr Jessel im Schutz der Dunkelheit ehemalige und ihm 
                    zuverlässig erscheinende Wanheimer Kunden aufgesucht 
                    hat, um ihnen Restbestände aus seinem Geschäft zum 
                    Kauf anzubieten. Auf diese Weise hat z.B. Frau Elisabeth Hucks 
                    1935 oder 1936 Wäsche für die Aussteuer ihrer Tochter 
                    Martha erworben.
 1939 musste die Familie Jessel in das einem Juden gehörende 
                    Haus Güntherstraße 12 in Duisburg umziehen, das 
                    nur von Juden bewohnt war. Der heute in den USA lebende Friedhelm 
                    Hütten erinnert sich daran, dass er als Schüler 
                    gemeinsam mit seinem Vater, Hermann Hütten, Wanheim, 
                    Friemersheimer Straße 33, nachts mit einem Handwagen 
                    zur Güntherstraße gegangen ist, um Wertsachen der 
                    Familie Jessel nach Wanheim zu holen und in seinem Elternhaus 
                    zu verbergen. In dem "Judenhaus" an der Güntherstraße 
                    sollen wegen der großen Zahl der dort Untergebrachten 
                    beklagenswerte Wohnverhältnisse geherrscht haben. Die 
                    letzte Duisburger Wohnung der Familie Jessel befand sich in 
                    Meiderich, Baustraße 34/36.
 Arnold Jessel ist ah 1939 zur Zwangsarbeit in Duisburg gezwungen 
                    worden. Mehrere Wanheimer berichten übereinstimmend, 
                    ihn in Arbeitskolonnen des Straßenbaus gesehen und gegrüßt 
                    zu haben. Herr Jessel bat jedoch, auf den Gruß zu verzichten 
                    und unauffällig weiterzugehen. Ähnliches wird auch 
                    von Frau Jessel und ihren zufälligen Begegnungen mit 
                    alten Bekannten aus Wanheim berichtet. Seit September 1941 
                    mussten die Juden den sog. "Judenstern" tragen. 
                    Wanheimer haben dieses Kennzeichen auch an der Kleidung der 
                    Eheleute Jessel gesehen.
 Ruth Jessel hat sich 1941 von Duisburg nach Mainz umgemeldet 
                    und dort einen Juden namens Waldmann geheiratet.
 Leon Jessel wurde, wie bereits erwähnt, erstmals am 1. 
                    April 1933 verhaftet. Er ging 1935 nach Frankfurt, uni in 
                    einem der Familie bekannten Unternehmen eine Lehre im Ledergewerbe 
                    anzutreten. 1938 wurde er dort wiederum verhaftet und im November 
                    in das Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert. Von dort 
                    bat er Ende 1938 seine Mutter um die Zusendung von 20,- Mark 
                    und einer alten Decke. Zu je-ner Zeit waren dort ca. 13.000 
                    Juden und 10.000 Deutsche inhaftiert. Wie Leon Jessel 1990 
                    in Wanheim berichtete, hat ihm die im TV 1900 Wanheim erworbene 
                    physische Leistungsfähigkeit das Ertragen der unmenschlichen 
                    Haftbedingungen wesentlich erleichtert. Im Januar 1939 erlangte 
                    er die Freiheit wieder, weil sich ein ihm unbekanntes englisches 
                    Ehepaar bereit erklärt hatte, einen jungen deutschen 
                    Juden aufzunehmen. Mit einem am 27. Januar 1939 in Offenbach 
                    auf den Namen "Leonhard Israel Jessel" ausgestellten 
                    und mit einem großen roten "J" (für "Jude") 
                    besonders gekennzeichneten Reisepass konnte er Ende Februar 
                    1939 Deutschland verlassen. Zwischen seiner Entlassung aus 
                    dem Konzentrationslager und seiner Ausreise war er in Offenbach 
                    noch ca. 15mal vorübergehend inhaftiert worden. Sein 
                    persönliches Martyrium, das in Buchenwald schmerzliche 
                    Höhepunkte erreicht hatte, ging mit seiner Ausreise zu 
                    Ende, das Leid über den gewaltsam herbeigeführten 
                    Verlust aller Familienangehörigen stand ihm jedoch noch 
                    bevor.
 Auf der Rückseite der Karte hatte Leon Jessel seiner 
                    Mutter folgendes mitgeteilt: Liebe Mutti, ich sitze hier ein, 
                    und mir geht es gut. Ich habe vorläufig Postsperre. Anfragen 
                    an die Kommandantur sind zwecklos. Schicke mir bitte 20,-, 
                    denn Geldsendungen durch Postanweisung sind zulässig. 
                    Beachte bitte Ne.. & Block. Sende mir ebenfalls 1 alte 
                    Decke und 1 Paar derbe Stiefel. Füge jedoch keinen Brief 
                    bei. Herzliche Grüße Dein Sohn Leon
 Das Schicksal von Ruth Jessel erfüllte 
                    sich bereits am 30. September 1942. Gemeinsam mit andern nach 
                    Polen deportierten Juden sperrte man sie in Piaski/Lublin 
                    in einer Holzbaracke ein, die anschließend angezündet 
                    und mit allen darin eingeschlossenen Menschen eingeäschert 
                    wurde.Arnold und Martha Jessel wurden am 25. Juli 1942 von Duisburg 
                    aus nach Theresienstadt in Böhmen und von dort am 15. 
                    Mai 1944 nach Auschwitz in Polen gebracht, wo sie die "Endlösung" 
                    erwartete. Als Todesdatum wird der 1. November 1944 genannt, 
                    doch gibt es dafür keinen Beleg.
 Leon Jessel hat im Juli 1945 die Familie Hütten in Wanheim 
                    aufgesucht und in Kaiserswerth den Familienbesitz beansprucht. 
                    Zum Dank für ihre Hilfsbereitschaft unterstützte 
                    er anschließend die Familie Hütten mehrfach durch 
                    Paketsendungen. Leon Jessel hat in England eine neue Heimat 
                    gefunden und dort eine Lederwarenfabrik gegründet, die 
                    inzwischen von seinem Sohn geleitet wird.
 Leon Jessel verbrachte Mitte Mai 1990 auf Einladung des Duisburger 
                    Oberbürgermeisters Krings mehrere Tage in Duisburg. Am 
                    15. Mai 1990 folgte er freundlicherweise einer Einladung des 
                    Heimat- und Bürgervereins Wanheim-Angerhausen e.V zu 
                    einem Gespräch in der Wohnung des Vorsitzenden Wilfried 
                    Hucks. An diesem Treffen haben auch mehrere ältere Wanheimer 
                    Bürger und der Verfasser teilgenommen. Es war ein zeitweise 
                    schwieriges Gespräch, das jedoch sowohl von Leon Jessel 
                    als auch von den übrigen Teilnehmern übereinstimmend 
                    als notwendig und nützlich eingeschätzt wurde. Herr 
                    Jessel äußerte sich dahingehend, dass Wanheimer 
                    Bürger der Familie Jessel zu keiner Zeit Schaden zugefügt 
                    hätten und erklärte sich gleichzeitig zur uneingeschränkten 
                    Mitarbeit an diesem Bericht bereit. Dafür sei ihm an 
                    dieser Stelle herzlich gedankt.
 Nach unserer derzeitigen Kenntnis waren der Arbeiter Hermann 
                    Hütten und sein noch schulpflichtiger Sohn Friedhelm 
                    die einzigen Wanheimer Bürger, die unter Missachtung 
                    der für sie selbst damit verbundenen Gefahren der in 
                    größter Not geratenen Familie Jessel praktische 
                    Hilfe geleistet haben.
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